Spannung über Position
Im Training oder Therapie werden Klienten meist zu festen Bewegungsmustern angeleitet, denen sie sich bis dahin selten ausgesetzt haben. Der Trainer/ Therapeut gibt meist ein Bewegungsbild vor, das sich an dem optischen Ergebnis orientiert. Der Sportler führt dann nach den visuellen Vorgaben die Bewegung aus. In den meisten Fällen stützt die Form den Übungsablauf.
Jedoch können wir lediglich die äußere Form der Bewegung beurteilen und diese kann trügerisch sein, da unser Körper immer zielorientiert arbeitet. Geben wir also nur eine Haltungsschablone als Ziel vor, werden ggfs. die Übungen nicht mit der richtigen Körperspannung ausgeführt. Das Anleiten nach einer Schablone würde auch nicht Kompensationsmechaniken berücksichtigen, die sich der Sportler/ Patient in der Vergangenheit angeeignet hat.
Zum Beispiel spüren wir bei Zugbewegungen unseren Nacken, anstatt unseres Rückens oder bei Übungen für die Beine, spüren wir unseren Rücken und nicht die Beine. Deswegen sollten wir davon abkommen Positionen anzuleiten, sondern dem Patienten beibringen, die Übungen in den richtigen Muskelgruppen und -ketten spüren zu können, selbst wenn dies nur über eine individuelle Abweichung von der Standardform zu erreichen ist.
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